100 Jahre Thüringen
Staatskanzlei Thüringen Weimarer Republik e.V. Forschungsstelle Weimarer Republik an der Uni-Jena

Die Vorzüge des Traubensaftes

Die von 1920 bis 1933 in den USA geltende Prohibition macht erfinderisch: Das Jenaer Volksblatt berichtet von interessanten Produkten, die sich die ursprünglichen Alkoholfabrikanten ausdenken, um weiterhin ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Besonders sticht die Muskateller Traube und ihre Darreichungsformen heraus.

Deutsche Variation der Muskateller Traube

Das Los der Brauer und Brenner

Peoria in Illinois war eine der größten Brauerstädte der Union. Mit dem Inkrafttreten des Alkoholverbotes versuchten die Alkoholfabrikanten einen neuen Weg mit der Erzeugung von Alkohol für Industriezwecke, von Kornsirup, von alkoholfreien Getränken, von Fruchtprodukten wie Apfelbutter, Marmelade, Kirschmus, von Essig und Hefe; und schließlich im Mahlen und Mischen von Dörrobst und Gemüse. Der Korrespondent der „Chicago Daily News“, der das Unternehmen prüfte, sagt, daß dreimal soviel Männer und Frauen in der neuen Industrie beschäftigt sind, als früher, wo sie ihren Unterhalt in den Brauereien fanden.

In Amerika beginnt man, die Weintraube, anstatt zu vergären, in Marmelade zu verwandeln. Die „New York Times“ schreibt darüber: Die Muskateller Marmelade und der Muskateller Traubensaft erscheint auf den Märkten. Ihre Verbreitung durch das Volk ist gesichert. Die Erzeugnisse aus der Muskateller Traube sind köstlicher als aus anderen Reben. Sie werden außerordentlich viel begehrt.

Quelle:

Jenaer Volksblatt vom 11.4.1921

In: https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00273862/JVB_19210411_083_167758667_Be_002.tif?logicalDiv=jportal_jpvolume_00371305

 

Bild:

Rudolf Goethe04 - Muscat (grape) - Wikipedia