„Werther“ war jüdisch
Die Hetze des rechtsgerichteten „Deutschen“ aus Sondershausen gegen das neue USPD-Blatt nimmt (wenig überraschend) eine antisemitische Gestalt an. Hinter dem Pseudonym des USPD-Leitartiklers steht der Unterprimaner Wolkiser, der jüdischen Herkunft war wie der „Deutsche“ nicht müde wird zu betonen.
Von wem sich Sondershäuser Arbeiter gängeln lassen.
„Werter“ – ein jüdischer Unterprimaner als kommunistischer Leitartikler.
Wie wir von zuverlässiger Seite erfuhren, befindet sich unter den offiziellen Mitarbeitern des neuen „Volksboten“ ein Schüler des ehem. fürstlichen Gymnasiums. Er heißt Wolkiser, ist Unterprimaner und Jude. Wir setzten uns auf Grund dieser Mitteilung mit der Schulleitung in Verbindung und erhielten zunächst die Zusicherung, daß sofortige Erhebungen eingeleitet würden. Heute früh wurde uns von der Schulleitung bestätigt, daß unser Gewährsmann Recht hat. In einer Mitteilung des Direktors heißt es:
„Wolkiser hat unter dem Pseudonym „Werther“ nicht nur das Gedicht „Zum Geleit“, sondern auch den Leitartikel in Nr. 1 des „Volksboten“ verfaßt. Die Gesamtkonferenz des Lehrerkollegiums wird sich heute mit der Angelegenheit befassen.“
Bevor die uns zugesagte sofortige Mitteilung über das Ergebnis der Konferenz uns erreicht, möchten wir der Bürgerschaft und auch der Arbeiterschaft, doch einige Randglossen zu diesem „Fall“ nicht vorenthalten. Wir wiesen bereits in unserem Leitartikel „Werthers Leiden“ auf die ziemlich trübe Geisteslampe hin die in den verschiedenen Aufsätzen des famosen neuen Blattes leuchtete. Heute, wo wir wissen, daß der höchstens 18jährige jüdische Schüler Wolkiser der Verfasser ist, bedarf es bezüglich des geistigen Standes des „Volksboten“ ja keines Wortes mehr. Eins aber verdient doch vor aller Ohren und Augen mit Nachdruck festgelegt zu werden:
Ist es nicht ein schlagender Beweis für die politische Unreife und Unselbstständigkeit gewisser Arbeitergruppen, daß sie sich von 17-, 18jährigen Judenjungens bevormunden lassen und gerade die bürgerliche Presse als ihren schlimmsten Feind betrachtet, die sie vor solchen Führern warnte?
Soll man es für möglich halten, daß reife Männer, die das Leben der Arbeit hart geschmiedet hat; im Kampf um ihre Ziele sich einem jüdischen Jüngling anvertrauen, der noch nicht ganz trocken hinter den Ohren ist?
Es wirft ein eigentümliches Licht auf ein Zeitungsunternehmen, da seine erste, umfangreiche programmatische Propagandanummer in spaltenlangen Geleits- und sonstigen Artikeln von einem grünen Jungen schreiben läßt, der, abgesehen von seinem Mangel an schlichtester Logik, mit der Rechtschreibung (als Primaner) auf gespanntem Fuße steht. Und dieser unreife jüdische „Journalist“ bedient sich dazu eines so urdeutschen und reinen Namens wie „Werther“, um seine Wühlarbeit damit zu decken.
Hier ist wieder ein typisches Beispiel für die unglaublich anmaßende Art des Judentums, sich über den biederen, gutmütigen, sich politisch ungeheuer wichtig dünkenden deutschen Arbeitsmann zu setzen, ihn nach seinem Willen zu lenken und zum unverantwortlichen Fanatiker zu machen. Ist es nicht wie Wahnsinn, wenn deutsche Arbeiter den vollgefressenen, fettleibigen Juden Apfelbaum (Sinowjew) zum „Heiligen“ machen, einen Mann, dem nur sein eigener Bauch lieb ist und die deutsche Arbeiterschaft herzlich gleichgültig? Als in Essen die Rote Armee aufstand, da hetzte auch ein kugelrunder, fettglänzender Jude, Epstein nannte er sich, zum blutigen Aufstand. Im Schoße der Tausenden revolutionärer Arbeiter fühlte er sich als Held und brüllte wie vom Sankt Veits besessen. Als dann tags darauf die von ihm angefachte Glut zur Flamme aufschlug und die Kugeln pfiffen, da war er verschwunden und mit ihm ein nagelneues Auto. Das ist Judenart, zu hetzen und zu verschwinden, wenn es kracht und blitzt.
Arbeiterführer stelle ich mir anders vor: Deutsche, selbst Arbeiter, die am Schraubstock, an der Drehbank, am Amboß gestanden haben; die kennen des Arbeits Nöte besser als die Juden, die noch niemand in einer Arbeitswerkstätte gesehen hat, es sei denn, um mit dem Mund zu arbeiten und mit den Händen zu reden. Den Lesern des „Volksboten“ kann man Glück wünschen zu einer Führerpersönlichkeit, wie der jüdische Unterprimaner es ist. Wenn sie ihn sich weiterhin gefallen lassen als „Spender des geistigen Brotes“, wie es so schön in einer Nummer heißt, so bekunden sie damit nur, daß sie seiner wert sind.
G. Schüren.
Quelle:
Der Deutsche vom 2.12.1920
In: https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00246778/SDH_19376538_1920_Der_Deutsche_1211.tif?logicalDiv=jportal_jpvolume_00307434
Bild:
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdisches_Leben_in_Sondershausen#/media/Datei:Synagoge_SDH.jpg