100 Jahre Thüringen
Staatskanzlei Thüringen Weimarer Republik e.V. Forschungsstelle Weimarer Republik an der Uni-Jena

Die bayerische „Ordnungszelle“ in Aktion

Während der Kapp-Putsch in Berlin abgewehrt werden konnte, regiert seit März 1920 der nationalkonservative Gustav von Kahr den zweitgrößten Einzelstaat des Reiches. Kahr bot den Berliner Putschisten und anderen militanten Rechtsradikalen in Bayern Schutz, während die republikanische Zivilgesellschaft drangsaliert wurde.

Gustav von Kahr (1862-1934)

Verbot des „Republikanischen Schutzbundes“ in München.

Die Polizeidirektion München teilt mit, daß der Republikanische Schutzbund, der im vorigen Oktober als Ersatz für den Republikanischen Führerbund in München sich bildete, seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gezogen habe. Unter dem Deckmantel des Schutzes der Weimarer Verfassung betreibt er die Bildung einer Kampforganisation. Auf Grund einer Haussuchung bei dem Vorsitzenden des Bundes, Hauptmann Schützinger, und dem Generalsekretär Schmalix wurde gegen beide Anzeige wegen Vergehens gegen die Verordnung des Reichspräsidenten vom 3. März 1920 (Bildung verbotener militärischer Verbände) erstattet. Die Versammlungen und Veranstaltungen des Bundes wurden verboten.

Quelle:

Der Deutsche vom 2.2.1921

In: https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00247701/SDH_19376538_1921_Der_Deutsche_0113.tif

 

Bild:

Gustav Ritter von Kahr (1920) - Gustav von Kahr – Wikipedia